Guten Morgen ihr Lieben,
es ist mal wieder soweit. Wir haben den 1. des Monats, kurzum, es gibt mal wieder was zu lesen.
Nämlich Kapitel 9 unserer Lovestory.
Im Monat Juli war die liebe
Kathrin an der Reihe. Auch ich möchte dir an dieser Stelle für die Teilnahme an meinem Projekt danken.
Von Kathrin bekam ich auch ein tolles Feedback, zu meinem Blogprojekt :
Hallo Yvonne,
geschafft!! Hier kommt Kapitel 9. Ich persönlich bin damit sehr zufrieden und nun hoffe ich, der Rest der Leserschaft auch. Das Projekt hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Es ist schön einen Teil von etwas Gemeinsames geschaffen zu haben, obwohl man sich fremd ist. Danke dafür!
Es war auch schön durch das Schreiben ein wenig dem Stress entfliehen und in eine andere Welt tauchen zu können.
LG Kathrin
Schöne und vorallem aufrichtige Worte, von dir, liebe Kathrin.Hab also Dank !
Nun möchte ich euch nicht weiter auf die Folter spannen. Viel Spaß beim Lesen und kommentieren, es lohnt sich auch diesmal wieder :).
Liebste Grüße,
>> Verdammte Axt, wo hab ich nur den Schlüssel gelassen ?<<, fluchte Sophie. Ihr Hals bekam bereits die ersten roten Hektikflecken.
Aber das war Sophie Mass, 35 Jahre jung, Hamburger Deern, in diesem Moment schnurzpiepegal. Sie wollte nach diesem anstrengenden Arbeitstag einfach nur nach Haus.
Verzweifelt bemühte sie sich nach dem Autoschlüssel zu suchen.
Erst die linke Jackentasche, dann die rechte, linke Hosentasche und die rechte, und nicht zu vergessen die große Handtasche, die noch so locker flockig an ihrer rechten Schulter hing.
Doch : Fehlanzeige !
Der Autoschlüssel war nicht zu finden. >> Zum kotzen ist dass, einfach nur zum kotzen, ich muss mir bald echt mal einen Schlüsselfinder besorgen, dann kann mir so was nicht mehr passieren!<< Genervt stiefelte sie zurück in den Kindergarten “ Villa Kunterbunt” ,wo sie seit 6 Jahren als Erzieherin arbeitet. Für einen kurzen Moment dachte sie, die Kinder hätten ihr einen Streich gespielt und den Schlüssel vielleicht versteckt.
>> Na Frau Mass, ham Sie wat vergessen?<<, dröhnt es hinter ihr. >> Ah Frau Bodenwischer, Hallo, ja meinen Autoschlüssel hab ich wieder mal verbummelt!<< Nicht das Frau Bodenwischer einen lustigen Nachnamen besaß, nein dieser wurde ihr beruflich sogar noch gerecht: Frau Bodenwischer, mit Leib und Seele Raumpflegerin . >> Na wenn Sie wollen, kann ich Ihnen beim Suchen behilflich sein ?<<
>> Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ich will nicht Ihre kostbare Zeit in Anspruch nehmen, ich bin ja irgendwie selbst Schuld.<<
>> Ach wo, 4 Augen sehen mehr als zwei, Frau Mass, wollen wir´s anpacken.<<
Es verging keine viertel Stunde als auf einmal aus der Damentoilette ein schriller Schrei zuhören war.
>> Ahhhhhhhh, ich hab ihn, hahaha<<.
>> Oh mein Gott<< sprach Sophie leise. Einwenig abgedreht war Frau Bodenwischer ja schon, stand sie jetzt kurz vorm Ready for take off, nur weil sie den Schlüssel gefunden hatte oder was war los ? Als Sophie die Damentoilette erreichte, stand Frau Bodenwischer aufgeregt am Fenster : >> Ja, sie kommen, sie kommen, oh ist das schön!<< Sophie musste schmunzeln, ergab das Ganze denn Sinn, von wegen : >> Ja, sie kommen mit den weißen Kitteln und holen dich, oh ist das schön!<<
>> Haben Sie was gesagt Frau Mass?<< Sophie war im leise denken nicht immer die Klügste.
>> Ja, ähm, wer kommt denn, was ist denn so schön?<<
Sophie stand immer noch im Türrahmen der Damentoilette.
>> Frau Mass, komm Sie, komm Sie, schaun Sie mal.<<
Sophie ging zum Fenster und was sie sah erinnerte sie an einen Wanderzirkus.
>> Ja und? Dass ist irgendein Wanderzirkus, der hier irgendwo seine Zelte aufschlägt!<<
>> Also, nun enttäuschen Sie mich aber, wo sind Sie denn mit ihren Gedanken ? Wir haben heut den 20.11. und es beginnt doch morgen der Weihnachtsmarkt in Hamburg. Ach ich kann schon förmlich den Duft von gebrannten Mandeln riechen, mmmhhh herrlich ! <<
Irgendwie süß wie Frau Bodenwischer so vorm Fensterbrett ins Schwärmen geriet. Aber Sophie schwärmte in diesem Moment von anderen Dingen, eher auf fleischiger Basis, einem neuem Mann in ihrem Leben. Ihre letzte Beziehung mit Jan hielt etwas über drei Jahre, ehe sie zum scheitern verurteilt war. Noch nie im Leben hatte sie jedoch so sehr geliebt und gleichzeitig gelitten. Jan war eigentlich ein lieber Mensch, jedoch hatte er auch eine dunkle Seite, die er ihr deutlich zu spüren gab. In diesen drei Jahren passierte soviel, das sie sich selbst und ihr Umfang manchmal vergaß, nur um Jans Liebe voll und ganz zu erwidern. Ihre Familie und Freunde bemerkten recht bald, dass mit ihr etwas nicht stimmte, sie sahen die Veränderungen die sie durchlebte, doch Sophie wollte Jan um keinen Preis der Welt verlieren. Die vielen Streitigkeiten gingen jedoch an ihr nicht spurlos vorbei, sie zog sich mehr und mehr zurück und machte sich Gedanken, und kam zu dem Entschluss, das es noch wenig Sinn macht, die Beziehung weiter zu führen, sie würde daran kaputt gehen.
Kurzerhand beschloss sie, sich ihr Lachen nicht nehmen zu lassen und packte bei einer Nacht und Nebelaktion ihre Sachen, ohne eine Nachricht für ihn zu hinterlassen.
Auch Jan hat sich seit der Trennung nie wieder bei ihr gemeldet, und seitdem ist fast ein Jahr vergangen. Ein Rätsel für Sophie, dass sie bis heute nie verstand, das zwei Menschen, die sich liebten, nun einfach so tun, als hätten sie sich nie gekannt.
>> Was ist mit Ihnen, auch Lust auf ein Tütchen gebrannte Mandeln?<<
Frau Bodenwischer riss Sophie aus ihren Gedanken. >> Ja, ne ich stehe eher auf Schokoküsse.<<
>> Möhrenköppe ? Die kriegt man doch im jeden Supermarkt.<<
Sophie ging auf die Worte nicht mehr ein, nahm ihren Autoschlüssel, sagte freundlichst >> Ich muss nun los<< und stiefelte Richtung Auto.
>> Möhrenköppe, die kriegt man doch im jeden Supermarkt... Blablabla<< giftete sie, als die Tür des Kindergartens hinter sich fiel. Während sie den Schlüssel ins Zündloch steckte, beschloss sie, heute Abend noch ihre beste Freundin anzurufen, um mit ihr ein Date für den Weihnachtsmarkt ab zumachen, weil sie nun Hunger auf einen für sie noch immer sogenannten „Schokokuss“ hatte.
Daheim angekommen griff sie gleich zum Telefon. >> Dies ist der Anschluss von Dana Richter, bin leider zur Zeit nicht daheim, hinterlassen Sie mir gern nachdem Piepton eine Nachricht, ich rufe zurück.<<
>> Dana, wo steckst du ? Wollte fragen wie´s morgen ausschaut, 19 Uhr Richtung Weihnachtsmarkt, hast Du Lust? Ich hab Lust auf nen Schokokuss, hihi, bitte melde dich. Kussi.<<
Erschöpft schlief sie kurze Zeit später mit dem Hörer in der Hand auf dem Sofa ein.
>> Piep, piep, piep, piep<<.
>> Ey, wer schickt denn jetzt um 2:00 Uhr nachts ne Sms?<< Ja, wer wohl ? Die liebe Dana. Kurz und bündig ließ sie verkündigen sie sei morgen, viel mehr heute um 19 Uhr dabei.
Prima, dem Biss in den Schokokuss stünde somit nichts mehr im Wege.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Sophie völlig unbesorgt ein. Doch das sollte sich schon bald ändern.
Kapitel II ( geschrieben von der lieben
Katie )
Sophie hatte auf dem Sofa nicht gut geschlafen, auch wenn es eigentlich sehr bequem war. Aber für eine ganze Nacht war es einfach viel zu klein. Zusätzlich zu ihren Rückenschmerzen überkam sie auch wieder die Motivationslosigkeit als sie die Augen aufschlug: Ihre Wohnung war noch immer ein einziges Chaos!
Nach der Trennung von Jan hatte Sophie lange Zeit bei Dana gewohnt – sie hatte es einfach nicht geschafft so plötzlich ganz allein zu sein. Das mag vielleicht kindisch klingen, aber Sophie schämte sich nicht dafür. Anderthalb Jahre hatte sie mit Jan zusammen gewohnt, in einer wunderschönen Altbauwohnung mit Blick auf die Alster. Das hatte sie in erster Linie ihm zu verdanken gehabt, denn mit ihrem Erzieherinnengehalt konnte sie sich so eine Bleibe auf keinen Fall leisten. Er war selbstständiger Unternehmensberater und verfügte über ein gut gefülltes Konto, wozu auch seine wohlhabenden Eltern beigetragen hatten. Sie hatten Sophie nie wirklich akzeptiert.
Die schicke Einrichtung hatte Sophie zwar ausgesucht, Jan hatte sie aber bezahlt. Deswegen hatte sie nach ihrem Nacht-und-Nebel-Auszug auch nichts weiter als ihre Reisetasche voll Klamotten und einen Wäschekorb voll liebgewonnen Dekoartikeln, die Jan sowieso nicht zu schätzen wusste.
Dana hatte sie natürlich ohne große Fragen zu sich aufgenommen – dass daraus fast ein Jahr werden würde, hatten beide nicht geahnt. Dana hatte Sophie nie gedrängt auszuziehen, zumal Sophie erstmal eine Weile sparen musste um sich die allernötigsten Möbel kaufen zu können. Die, die sie nicht geschenkt bekam oder auf dem Sperrmüll fand. Doch seit Dana vor einigen Wochen mit Stephan zusammen gekommen war, fand sich Sophie immer öfter als Störfaktor in der Wohnung und wollte den beiden nicht die Zweisamkeit verderben. Außerdem konnte sie es oft nicht ertragen so ein glückliches Pärchen um sich zu haben. Sie raffte sich auf und fand schließlich eine Wohnung im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel, relativ nah an der „Villa Kunterbunt“. Doch überall standen noch Kisten herum, sie hatte noch immer keine Vorhänge gekauft und die Dekorationen verstaubten in ihrem Körbchen.
Kopfschüttelnd und mal wieder wütend auf sich selbst ging Sophie in ihr kleines Bad und nahm eine heiße Dusche. Sie schlüpfte in ihre Jeans und einen kuscheligen, dunkelroten Pullover, den ihre Patentante Elli für sie gestrickt hatte. Zum Frühstück gab es nur ein trockenes Toast –nichts eingekauft– während der Kaffee in den Thermosbecher lief. Heute morgen fand sie den Schlüssel zum Glück schnell und so schnappte sie Mantel, Schal und Kaffeebecher und lief drei Etagen treppab zum Parkplatz. Die Arbeit rief auch an diesem Mittwochmorgen!
Am Morgen hatte sich Sophie noch unendlich auf den Weihnachtsmarktbesuch mit ihrer besten Freundin Dana gefreut – doch jetzt, nach der Arbeit, war sie einfach nur total erledigt. Einer von den Knirpsen hatte sich die Finger in einer Tür geklemmt, sein Kreischen hatte ein paar jüngere Kinder angesteckt. Beim Frühstück gab es eine Joghurt-Schlacht, die Kinder waren außer Kontrolle und mussten alle gewaschen werden. Sobald das erste Kind sauber war, hatte das nächste schon wieder das Gesicht voll von Joghurt.
Weil Sophie keine Lust auf trockenes Toast am Abend hatte, hielt sie kurz beim Supermarkt. Sie packte sich sowohl Obst als auch eine Tiefkühlpizza ein – der Schokokuss heute Abend würde sie sicher nicht satt machen! An der Kasse war natürlich eine riesige Schlange – wie immer, wenn man es eilig hatte! Als sie ihre wenigen Artikel endlich bezahlt hatte, verriet ihr ein Blick auf die Uhr, dass es allerhöchste Eisenbahn wurde, wenn sie frisch, satt und ausgeruht zum Treffen mit Dana erscheinen wollte. Sie hetzte nach draußen, doch auf dem Gehweg vor dem Supermarkt stieß sie mit einem jungen Mann zusammen, die Tüte mit dem Obst fiel herunter und Äpfel, Orangen und Birnen kullerten über die nasse Straße. Ein paar Pflaumen wurden sogleich von einem Linienbus erfasst. Der Plaumenmatsch auf der Straße war Sinnbild für Sophies Verfassung. Wütend funkelte sie den Mann an: „Können Sie nicht aufpassen wo Sie hingehen?“ Er hat wuscheliges, braunes Haar, warme dunkle Augen und einen leichten Ansatz von einem Bart, wodurch er etwas verwegen aussah. Ja, er sah wirklich gut aus, aber das half ihm jetzt auch nicht weiter. Doch er schien ganz cool zu bleiben und sagte mit einer unglaublich samtigen Stimme: „Das tut mir wirklich sehr Leid. Ich würd's gern wieder gut machen, ich kauf Ihnen neues Obst. Oder Sie könnten mal mit mir essen gehen.“ Sophie klappte die Kinnlade runter, ihre Laune schwankte irgendwo zwischen gerührt und höllisch sauer, doch die schlechte Laune überwog. Sie hatte keine Lust mit diesem seltsamen, komischen Typen zu flirten und kopfschüttelnd schob sie sich an ihm vorbei zu ihrem Auto. Sie hatte ja immerhin noch die Pizza.
Das Treffen mit Dana beruhigte Sophie wieder einigermaßen. Sie konnte sich bei ihrer besten Freundin ausheulen und diese bekräftigte sie in allem, was sie sagte. „Ja, die Kinder waren heute unmöglich.“, „Nein, es ist nicht schlimm, dass du noch nicht ausgepackt hast.“, „Dieser Typ war wirklich ein Idiot.“, „Doch, man darf sich auch in einer Diät mal eine Pizza gönnen.“ - das alles waren Sätze von Dana, die Sophies Seele umschmeichelten wie warmer Honig.
„Jetzt suchen wir erstmal den besten Schaumküsse-Stand auf dem Weihnachtsmarkt, kaufen dir eine riesen Tüte und dann wird es dir direkt viel besser gehen“, schlug Dana vor.
Sophie lächelte: „Danke. Hier mit dir zu bummeln und zu quatschen tut mir schon richtig gut. Aber ein bisschen Schokolade kann ja niemals schaden.“
Sie passierten ein paar Buden, die aber entweder vollkommen überteuert waren oder richtig lieblos aussahen. Bis sie um eine Ecke bogen und den Stand erblickten. Es war ein alter, umgebauter Eisenbahnwaggon, in altrose und mintgrün gehalten – kitschig, aber süß. Der Wagen war geschmückt mit weihnachtlichen Lichtern, über der Ladentheke hingen Lebkuchenherzen und Zuckerstangen. Sophie und Dana waren sofort einer Meinung: Da würden sie den perfekten Schokokuss finden. Damit standen sie wohl nicht alleine da, denn vor ihnen hatten sich bereits einige Leute angestellt. „Na bei so einem Verkäufer lohnt sich das Warten ja gleich doppelt“, grinste Dana und erst jetzt wandte Sophie ihren Blick von den Süßigkeiten ab. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, bevor es wie wild zu pochen begann. Dort stand er, mit seinen braunen Augen, den Wuschelhaaren und dem schelmischen Grinsen und verkaufte Schokoküsse. Der Mann, der für den Pflaumenmatsch verantwortlich war. Der Mann vom Supermarkt.
Kapitel III ( geschrieben von der lieben
Tine )
"Dana, wir müssen wieder gehen" zischelte Sophie. Es überkam sie wie eine Welle die Dünen überschwemmt. So gut es ihr gerade noch ging. Aber ihren quasi schlechte Laune Typ konnte sie nun nicht ertragen. "Wieso, was ist denn los?" "Das ist der Pflaumenmatsch Kerl. Der Doofe. Nein, den will ich jetzt nicht sehen. Wenn ich den schon sehe bekomme ich schlechte Laune." Es mag albern erscheinen, aber Sophie benahm sich wie ein kleines Kind.
"Stell Dich nicht so an, Sophie. Wir holen uns unsere Küsse und dann verschwinden wir wieder."
Mit voller Überzeugung schleifte Dana Sophie zur Warteschlange. Und es dauerte nicht lange, da waren sie schon an der Reihe.
>Da ist die Sonne die lächelt.... und was für Zähne er hat woooow und diese Augen schmelz ... hör auf Sophie, Du hast schlechte Laune, also schau böse und lass Dich von dieser Schmalzlocke nicht unter buttern.Außerdem hat er Deine Pflaumen zerstört. Ja, genau. <
Er lächelte als er Sophie wieder erkannte, welche zwar versucht böse zu gucken, es ihr aber nicht so ganz gelang. Zu sehr ist dieser Mann anziehend, oder etwa aus ziehend...
Es war Dana die die Initiative ergriff endlich die Küsse zu bestellen, denn sie merkte schon dass da kein Wörtchen mehr aus Sophie kommt, solange sie vor diesem viel zu gut aussehenden Typen steht. "Wir hätten gerne ein 12er Pack Schaumküsse zum mitnehmen. Den, den, den..." Sie wählte 12 wunderschön verzierte Schaumküsse aus. Sogar einen in Pink gab es und das wollte sie sich nicht entgehen lassen. Mit Erdbeergeschmack soll er sein.
"Die gehen aber auf mich. Wegen der Pflaumen" sagte der Verkäufer mit einem dicken lächeln "und wenn Du magst, können wir vielleicht doch noch Essen gehen!"
So schnippisch und frech wie Dana manchmal ist, sagt sie "Klar möchte sie das. Sie hat sich nur gerade sooooo erkältet, der Hals kratzt, Du weißt schon. Gib einfach Deine Nummer her und sie wird sich bei Dir melden, wenn es ihr besser geht!" Sophie blieb der Atem stehen. Sie konnte gerade einfach nicht fassen was da vor ihren Augen mit ihr passiert. Am liebsten hätte sie Dana die Küsse ins Gesicht gematscht und wäre angezischt. Aber sie stand einfach wie gelähmt da oder hatte sie da gerade ein Zug überrollt?!?
Dana nahm die Küsschen und die Nummer entgegen, bedankte sich mit einem dicken Grinsen im Gesicht und schleifte Sophie weiter. Stolz über ihr Initiative redete sie auf Sophie ein. "Boah, hättest Du nicht vorher sagen können wie gut der Kerl aussah, da hätte ich doch gleich zum Essen zugesagt. Mensch da werde ich ja richtig neidisch auf Dich. Aber ganz ehrlich, ist doch super gelaufen. Und Du wolltest einfach wieder verschwinden. Tztztz. Jetzt hast Du sogar seine Nummer und hast dann sicher nen tolles Date. Klasse. Finde ich richtig gut." Wie ein Wasserfall sprudelte es nur aus ihr heraus.
Nur Sophie war sich nicht sicher, ob sie Dana nun endlich die Küsschen ins Gesicht klatschen soll, oder sich doch lieber mit ihr gemeinsam freuen. "Ich brauch erst mal einen Glühwein, mit Schuss." Mehr konnte Sophie gerade nicht sagen. >Sophie, jetzt komm wieder runter. Nach dem Glühwein ist alles wieder gut und wirst sicher wieder Herrin der Lage....<
Sie fanden auch gleich in der Nähe einen Glühweinstand bei dem die Becher eine tolle Stiefelform hatten. Die beiden Mädels bestellten zwei Glühwein mit Schuss und nach dem ersten paar Schlücken schaffte es Sophie endlich wieder sich zu äußern. "Dana, Du hast echt nen Knall. Wie kannst Du denn für mich einfach die Nummer von dem Kerl besorgen. Ich weiß doch nicht mal wie er heißt."Sie biss in einen der leckeren Schokoküsse. "Doch klar, weißt Du das. Schau hier auf dem Zettel steht Tim." "Ja, nein. Ach, ich weiß nicht. Ich komm mir ganz schön bescheuert vor. Steh da stumm und schweigend da. Als hätte ich noch nie einen Mann gesehen. Peinlich. Aber jetzt kann ich mich doch nicht einfach mit ihm treffen." "Ach, sei nicht albern, Sophie. Er war doch total nett und die Küsschen haben wir auch umsonst bekommen. Und als wäre das nicht schon genug will er immer noch mit Dir essen gehen. Versuch es doch einfach mal. Die Nummer kannst Du danach auch noch wegschmeißen. Außerdem würde es Dir mal wieder gut tun. Dich mal wieder mit einem Mann zu treffen." >Oh, nein. Sprich es ja nicht an. Und wehe Du erwähnst seinen Namen, dann bekommst Du doch die Küsschen in Dein Gesicht.... nein, die schmecken viel zu lecker...jammi < "Ich meine es doch nur gut, Sophie. Es wird Zeit das Du loslässt. Dein Kindergartenjob sollte nicht das einzige in Deinem Leben sein. Du brauchst einfach wieder einen MANN an Deiner Seite. Klein Finn ist nämlich viel zu jung für Dich. Zwinker" Ach Finn. Der kleine süße Knirps aus der Villa Kunterbunt. Malt die süßesten Bilder für Sophie. Teilt sein Kitabrot und seine Kekse. Wäre er 30 Jahre älter wäre er sicher genau der Richtige für sie.
"Dana, Du hast ja so recht." Ein wenig traurig biss sie in ihren Schokokuss und redete mit vollen Mund weiter. "Ich glaube ich muss das ganze erst mal sacken lassen."
Sie schlenderten noch ein wenig über den Weihnachtsmarkt und erfreuten sich an den Lichtern und Gerüchen. Unterhielten sich über die Arbeit, die neue Wohnung von Sophie und natürlich wie es Dana momentan mit ihrem Stephan erging. Es tut ja doch gut zu hören, das es noch Liebe auf diesem Planeten gibt und man die Hoffnung noch nicht zum Mond schießen sollte.
Sie sind automatisch zu Sophie's Auto gelaufen. Dana wurde noch von Sophie nach Hause gefahren, da es nun doch ziemlich kalt geworden ist.
Vor der Haustür angekommen griff Sophie das Thema mit Tim nochmal auf. "Sophie, sollte ich mir vielleicht nicht erst mal nen Vogel oder einen Hund zulegen, bevor ich wieder auf Männerjagd gehe?" "Also einen Vogel haben wir doch alle. So oder so. Nein, auch ein Hund wird Dir nicht das geben, was ein Mann Dir gibt. Nimm Dir die Zeit die Du brauchst. Es bleibt Deine eigene Entscheidung Dich bei Tim zu melden. Aber ich denke wirklich, dass es Dir gut tun würde mal wieder jemanden neuen in Dein Leben zu lassen."
Sie verabschiedeten sich und Sophie fuhr wieder zu sich nach Hause. Aber anstatt sich ein wenig von dem langen Tag auszuruhen, fing sie an ihre Kisten weiter aus zu räumen und Ordnung in ihrer Wohnung zu schaffen. Es war ihr, als wolle sie endlich vorwärts kommen. Nicht mehr in diesem Chaos leben. Ordnung schaffen. Ihren Horizont erweitern. Ein Stehaufmännchen sein.
Auch wollte sie gleich heute Abend noch Tim anrufen,oder doch lieber schreiben... wie unentschlossen sie doch mal wieder war.
Kapitel IV ( geschrieben von der lieben
Lisa )
Da war sie wieder, die Motivationslosigkeit. Sophie nahm sich den lezten Schokokuss und verdrückte ihn genüsslich, dann machte sie sich Bett fertig. Duschen, Zähneputzen, Haare kämen.
Eine weitere Nacht auf der Couch stand vor der Tür.
Wenigstens hatte sie die Nacht, nicht diese elenden Alpträume gehabt, die sie sonst immer 10x in der Nacht verschwitzt aufwachen lassen. >> Das wird ein guter Tag<< versuchte Sophie sich einzureden.
Sie trat aus dem Haus um sich auf den Weg zur „Villa Kunterbunt“ zu machen.
An diesem Morgen lag Schnee und ein frischer Wind kam ihr entgegen.
Sie stieg ins Auto, ein paar Mal den Zündschlüssel rumgedreht, bis der Wagen, oder wie sie ihn auch liebevoll „Alte Schrottkiste“nennt, ansprang.
>Wenigstens ist der Weg frei< dachte sich Sophie. 5 Minuten später hielt sie vor dem Kindergarten, diesmal kam sie nicht einmal zu spät. >> Guten Morgen Sophie, wie geht’s dir?<< schalte es am anderen Ende vom Flur, Martina die netteste Arbeitskollegin die man sich vorstellen kann, manchmal etwas seltsam aber immer gut drauf >>Gut gut, danke!<<
Nach weiteren anstrengenden 8 Stunden Arbeit voller Weihnachtsdeko basteln, stundenlangen Vorlesen und sogar eine ganze Choreografie einzustudieren, war Sophie nur noch müde... und hungrig, denn an Mittagspause war an diesem Vormittag gar nicht zu denken gewesen.
Eilig fuhr sie nach Hause, sie stürmte die Treppe hoch um so schnell wie möglich an den Herd zu kommen. Zwar war Sophie nicht grad eine große Köchin aber so ein paar gebratene Nudeln würde selbst sie hinbekommen.
Plötzlich piepte ihr Handy >>Huch, eine neue Sms. Von wem die wohl ist?<< dachte Sophie laut.
Von Dana „Na hast du ihn angerufen?“ Sophie wusste nicht wen Dana meinte, als es sie plötzlich wie ein Blitz traf! >> Ach DEN! Tim! Hab ich ja fast vergessen<< rief Sophie
„Nein, aber äh gut das du mich dran erinnerst, danke.“ schickte sie Dana eine Nachricht zurück.
Sie entschloss gleich nach dem Essen ihn anzurufen, denn eigentlich konnte der Tag nur noch besser werden.>> Gut das mit dem Essen hat sich dann wohl erledigt!<< sagte Sophie als sie hinunter auf die Nudeln starrte, alles war schwarz verbrannt.
>Nochmal tief Luft holen< dachte sich Sophie und wählte die Nummer die auf dem Zettel stand, sie versuchte ruhig zu bleiben aber so ganz gelingen wollte es ihr nicht.
„Tuuuut Tuuut Tuuut“ am liebsten hätte Sophie wieder aufgelegt, bis sie die Stimme hörte >>Hallo Tim Schirmann<< ertönte es am anderen Ende > Was soll ich sagen, mist< dachte sich Sophie nervös >> Ähm ja Hallo, ich heiße,.öh Sophie, sie haben mein Obst herunterfallen lassen, also ich hab sie herunterfallen lassen, aber sie waren halt, ja äh schuld!<< sagte Sophie mit leicht zittriger Stimme > Oh Gott, wie dämlich man sein kann< dachte Sophie über sich selbst vorwurfsvoll.
>> Ach sie sind es, tut mir nochmal leid, aber schön von ihnen zu hören <<
>> Nein nein, okay << sagte Sophie etwas gelöst >> Sie wollen sicher mein Angebot mit dem Essen annehmen oder? << fragte Tim, locker als würde er jeden Tag, Frauen um ein „Date“ bitten.
>> Also äh, ja wieso nicht<< sagte Sophie wieder etwas schüchtern >> Gut! Heute Abend 19 Uhr, mögen sie Griechisch? << >> Ja ja, na klar, gerne!<< mehr kam aus Sophie gerade nicht herraus >> Super, kennen sie das Athens Restaurant?<< >> Natürlich, gleich bei mir um die Ecke!<< log Sophie weil sie nicht wusste was sie sonst hätte sagen sollen >>Dann bis später! << >>Tschüss!<<
>> Gut das wäre geschafft!<< sagte Sophie etwas stolz, da sie doch nicht alles vermasselt hatte!
>>Was soll ich nur anziehen!!<< verzweifelt suchte Sophie nach etwas passenden, vielleicht klassisch Schwarz oder doch eher etwas mit mehr Farbe? Sie entschloss sich letztendlich für das Schwarze, ein wirklich schönes Kleid, sehr stilvoll aber nicht zu aufdringlich, rote Lippen und ein dezentes Make up, man sollte meinen sie schleppt die Männer reihenweise ab.
Kapitel V ( geschrieben von der lieben Anne )
Nur dass das ja meilenweit von der Realität entfernt war. Sophie und viele Männer? Das schloss sich eher gegenseitig aus.
< Oh man bin ich aufgeregt… ich weiß überhaupt nicht mehr wie das so abläuft bei einem Date… und was ist wenn er gar nicht der nette süße Typ ist, sondern in Wahrheit ein übler Straftäter? >
Bei diesem Gedanken erzitterte Sophie. Schnell schnappte sie sich ihr Handy und schrieb eine SMS an Dana: ‚ Falls du ab morgen nichts mehr von mir hören solltest, dann ruf die Polizei. Er heißt Tim Schirmann und wir treffen uns im Restaurant Athens. Man weiß ja nie.’
< Sicher ist sicher. >, dachte sie sich, auch wenn sie das schon fast selber etwas paranoid fand. Prompt kam auch schon eine Antwort von Dana: ‚ Du spinnst ja! Beruhige dich und genieß lieber den schönen Abend mit einem schönen Mann und morgen musst du mir dann alles erzählen *zwinker*.’
< Na das kann ja was werden, vielleicht sollt ich mir am Besten Stichpunkte machen, damit ich auch ja keine Kleinigkeit vergesse. Oh, verdammt schon dreiviertel 7, jetzt muss ich aber los.>
Dank kurzer Internetrecherche hatte Sophie erfahren, das das ‚Athens’ tatsächlich ganz in ihrer Nähe lag. Deswegen hatte sie sich dazu entschlossen zu laufen. Nicht das sie vor Nervosität noch gegen einen Baum fuhr.
In zum Kleid passenden Pumps lief sie also los, immer in Richtung ihres ersten Rendezvous seit Jahren. Alle paar Meter wollte sie schon umdrehen und lieber wieder absagen, aber irgendwas hielt sie doch davon ab. Wie oft im Leben geschah einem schon so ein seltsames Zusammentreffen an Zufällen? Erst das zermatschte Obst und dann ist dieser Tim auch noch der Verkäufer ihrer Lieblings-Süßspeise, das musste einfach Schicksal sein, hoffte sie zumindest. Vor dem Restaurant angekommen war Sophie so schlecht, dass sie schon Angst hatte gleich umzukippen.
< Jetzt reiß dich mal zusammen, das ist ja hier keine Prüfung. Hoffentlich bekomm ich überhaupt ein Wort raus und steh nicht vor ihm, wie ein Fisch auf’m Land. >
Voller Elan ging Sophie also zur Tür, riss diese auf, übersah eine kleine Stufe und stolperte erstmal rein ins ‚Athens’. Mit hochrotem Kopf stand sie da.
< Oh Gott! So etwas passiert aber auch immer nur mir. Hoffentlich hat er das nicht gesehen, hoffentlich hat er das nicht gesehen, bitte nicht… >
Aber natürlich hatte er es gesehen. Aus der Ecke des Restaurants war er schon auf dem Weg zur ihr. Immerhin lachte er sie nicht aus, sondern guckte eher besorgt.
„Ist alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?“
„Was? Nein, ich glaube es ist alles okay. Ich starte nur so gerne mit peinlichen Aktionen, wenn ich mich mit fremden Menschen treffe. Das lockert immer so gut die Stimmung, jedenfalls bei denen mit den ich mich treffe.“
Da huschte doch ein kleines verschmitztes Grinsen auf sein Gesicht und bis hoch in seine Augen.
„Na wenn das so ist, das ist dir auf jeden Fall gelungen.“
Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde dabei immer breiter und wärmer. Sophie schmolz fast dahin.
< Reiß dich zusammen Sophie. Wenn du jetzt umkippst weil du weiche Knie bekommst denkt er noch du hast sie nicht mehr alle…. Wow aber seine Augen sind wirklich toll. Mmh, er sieht mich so fragend an, verdammt, hat er mir eine Frage gestellt? Ich hab nicht zugehört, was mach ich denn jetzt? >
In der Hoffnung, dass sie jetzt nichts doofes tat, lächelte Sophie einfach und nickte. Aber das reichte auch, denn Tim hatte sie nur gefragt, ob sie nicht zum Tisch gehen wollten. Also lief er los und sie ging hinterher.
2-einhalb Stunden später, gefühlt eher Sekunden, fand sie sich auch schon vor der Tür wieder.
< Huch! Saß ich gerade in einer Zeitmaschine? Was war denn die letzten Stunden? Ich kann mich nur noch erinnern, das das Essen echt lecker war, wir haben viel gelacht und erzählt und ich konnte ihm die ganze Zeit über nur in seine wunderschönen Augen starren… >
Da kam Tim auch schon durch die Tür auf sie zu, mit diesem süßen verschmitzten Grinsen im Gesicht.
„Darf ich dich noch nach Hause begleiten? Nur um aufzupassen, das du nicht wieder stolperst und dir vielleicht doch noch wehtust.“
„Ähm, ja okay. So ein Aufpasser kann ich gut gebrauchen, manchmal rennen auch einfach Leute in mich rein, meist wenn ich gerade Tüten mit Obst und Gemüse auf dem Arm habe.“, antwortete Sophie grinsend und Tim lachte los.
Vor der Haustür angekommen standen die Beiden sich etwas verlegen gegenüber. Tim übernahm dann den ersten Schritt. Er nahm Sophie’s Hand, sah ihr tief in die Augen und sagte: „Der Abend war wirklich sehr schön. Ich würde dich gerne wiedersehen. Darf ich dich anrufen?“
Sophie bekam nur ein Nicken hin, so wabbelig fühlten sich ihre Beine und ihre Zunge an. Tim hauchte ihr noch ein Kuss auf die Wange und schon war er verschwunden. Sophie schwebte förmlich die Treppe hoch in ihre Wohnung. Sie schrieb noch schnell eine Nachricht an Dana: ‚Das Treffen war wirklich toll. Müssen uns morgen sehen, dann erzähl ich dir alles.’ und schon lag sie auf ihrem Sofa und hatte selbst dann noch ein Lächeln im Gesicht, als sie schon längst schlief.
Geweckt wurde sie etwas unsanft von einem stürmischen Klingeln. Mit noch zugequollenen Augen und gähnend lief sie zur Tür und öffnete diese. Vor ihr stand ein riesiger Blumenstrauß mit Beinen. Also die Beine gehörten scheinbar einem Mann. Sophie’s Herz begann schon schneller zu schlagen, doch dann stockte ihr der Atem als das Gesicht zu den Beinen ins Blickfeld kam.
Da vor ihr stand nicht Tim, sondern ausgerechnet Jan, ihr Ex, denjenigen den sie unbedingt vergessen wollte.
Kapitel VI ( geschrieben von der lieben dini2706 )
Ungläubig schaute Sophie Jan an und auch Jan brachte erstmal nur ein verlegenes >> Hi Sophie!<< zustande.
Nachdem Sie Ihre Sprache wiedergefunden hatte und sich sicher war nicht noch zu träumen (sie hatte sich vorsichtshalber in den Arm gekniffen), sagte Sophie mit einem leichten Groll in der Stimme >>Du ? Was machst Du hier ? Nach über einem Jahr! Und was sollen die Rosen?!>> Sophie konnte nicht anders, die ganze aufgestaute Wut kam in Ihr hoch. Ein Jahr lang hatte Sie sich Abend für Abend gefragt wie das alles passieren konnte, dass diese Beziehung nicht funktioniert hat obwohl sie beide sich geliebt hatten. Sie hatte sich das Hirn zermatert, hatte an manchen Abenden Ihren Kummer in Wein ertränkt mit dem Ergebnis das Sie sich alte SMSen und Emails von Jan durchlas und natürlich immer in Tränen ausbrach wenn Sie dadurch noch mal alles Revue passieren lies. Wie oft hatte Sie in dem ganzen letzten Jahr immer wieder das Telefon in der Hand gehabt, hatte Jan’s Nummer gewählt, nur um es am Ende doch wieder frustriert und traurig beiseite zu legen. Sie hatte lange um diese Beziehung gekämpft, hatte sich für diesen Mann verbogen und sich in Ihrer Persönlichkeit geändert, nur um es Ihm rechtzumachen, am Ende wo Sie ihn in dieser Nacht und Nebel Aktion verließ, hatte Sie einfach nur erwartet das er erkannte was für eine tolle Frau Sie war und das er mal anfing zu kämpfen! Aber nichts war passiert, bis zum heutigen Tag – ein Jahr später!
Da stand er also und offenbar hatte Jan sich eine etwas einfachere Begegnung mit Sophie vorgestellt, er hatte wohl Angst Sie würde Ihm gleich die Tür vor der Nase zuhauen, denn er machte noch einen Schritt auf Sie zu und sagte >>Sophie, ich weiß, es ist schon ein Jahr her, aber bitte lass es mich doch erklären, ich würde so gerne mit Dir reden! Darf ich reinkommen?>>
Sophie war hin und hergerissen zwischen Ihrer Wut und dem Bedürfnis nach einer Aussprache. Doch letztendlich siegte erstmal die Vernunft >>Jan, es ist Freitagmorgen, ich muss mich fertigmachen für die Arbeit, denn wie Du weißt kann ich mir meine Arbeitszeiten nicht so flexibel einteilen wie Du!<<
>>Dann lass uns heute Abend was Essen gehen<< kam es von Jan und dabei setzte er einen Blick auf, der Sophie durch Mark und Bein ging, er legte all sein Flehen in diesen Blick. Sie sagte >>Ich werds mir überlegen, ok? Wir können ja nach Feierabend noch mal telefonieren, ich muss mich jetzt echt fertig machen<<
Jan lies sich auf Sophies Angebot ein, drückte Ihr die Rosen in die Hand, nicht ohne dabei Ihre Fingerspitzen zu berühren und zärtlich mit seinen Fingern über Ihre zu streicheln, drehte sich dann um und verschwand im Treppenhaus.
Da stand Sophie nun mit dem überdimensionalen Blumenstrauss, wohin damit dachte Sie sich….meine Vase ist noch in irgendeinem Umzugskarton. Kurzerhand nahm Sophie den Plastikwischeimer, füllte ihn mit Wasser und steckte den Rosenstrauss hinein, << wirklich sehr stilvoll>>, murmelte Sophie. Dann machte Sie sich fertig für die Arbeit.
Gott sei Dank verging auch dieser 8 stündige Arbeitstag irgendwann, Sophie hatte sich heute nur mehr oder weniger konzentrieren können. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Jan und zu Tim ab. Wieso ist es eigentlich immer dann so, wenn man jemanden Neues kennenlernt das sich entweder die Verflossenen bei einem melden oder man plötzlich auch noch für viele andere Männer interessant wird ? Riechen die das irgendwie ? Warum muss Jan ausgerechnet jetzt auftauchen wo ich Tim kennengelernt habe.
Mit diesen Grübelein im Kopf verließ Sie den Kindergarten.
Als Sie im Auto saß, nahm Sie Ihr Handy aus der Handtasche – eine neue Nachricht – stand da auf dem Display zu lesen, von Tim >>Hi Sophie, ich wollte Dir nur noch mal sagen das ich den Abend mit Dir wirklich schön fand und wollte Dich fragen ob Du heute Abend Lust auf eine Wiederholung hättest?<<
Aber Sophie hatte sich, zumindest was den heutigen Abend anbelangte, entschieden, Sie wollte sich mit Jan treffen, Sie wollte eine Aussprache, wollte es verstehen und wollte sich vor allem auch über Ihre eigenen Gefühle klar werden, deshalb schrieb Sie Tim zurück >>Hi Tim, ich hab den Abend mit Dir auch sehr genossen und wir können das auch gerne wiederholen, nur leider nicht heute Abend!Meine Woche war super anstrengend und ich habe ehrlich gesagt ziemliche Kopfschmerzen und möchte heute früh schlafen gehen. Ich meld mich morgen bei Dir, ok?<<
Dann rief Sie Jan an, Ihr war schon mulmig dabei und Sie hatte leichtes Herzklopfen. Nachdem 3. klingeln ging er schon ran >>Sophie! Schön das Du Dich meldest!<< >>Ja, ich habs mir überlegt Jan, also lass uns heute Abend etwas essen gehen und reden!<< Sie verabredeten das er Sie so gegen sieben abholen würde, dann war das Telefonat auch schon beendet.
Ihr Handy piepte erneut und zeigte wieder eine SMS von Tim an >>Tut mir leid das es Dir nicht so gut geht! Leg Dich hin und entspann Dich, wir telefonieren morgen!Gute Besserung! LG Tim<<
Wie lieb von Tim, dachte Sophie, aber zum antworten blieb Ihr jetzt auch keine Zeit mehr wenn Sie nicht zu spät dran sein wollte für Jan.
Nachdem Sophie zu Hause angekommen war, sich geduscht und 8 mal umgezogen hatte weil Sie sich nicht sicher war welches Outfit Sie wählen sollte, hatte Sie sich letztendlich für ein dunkelblaues Kleid aus Seidenchiffon entschieden, welches bis kurz über die Knie ging und Ihre Hüften umschmeichelte, dazu wählte Sie passende Highheels die Ihre Beine um gute 9cm verlängerten. Sie warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und Ihr gefiel was Sie dort sah, das Make up hatte Sie eher natürlich gehalten es hob Ihren tollen Teint hervor und ließ Ihre Augen erstrahlen.
Da klingelte es auch schon an der Tür und Jan stand vor Ihr und bei Ihrem Anblick verschlug es ihm glatt die Sprache, er brachte erst nur ein >>Oh<< heraus, gefolgt von einem >> Wow, Du siehst wirklich toll aus, Sophie!<<.
Ein Lächeln huschte über Ihr Gesicht >>Danke Jan. Wollen wir dann?<< Sie gingen zum Auto, er hielt Ihr, ganz Gentleman, die Tür auf, bevor er selbst einstieg.
Er war zu Ihrem Lieblingsitaliener gefahren. Dort saßen Sie bereits seit einer Stunde und hatten sich nach anfänglichem, belanglosem Smalltalk, nun endlich dem eigentlichen Thema angenähert. Jan erklärte Sophie das er viel nachgedacht hätte, das er, als Sie ihn verlassen hatte, das auch erst mal alles für sich hatte verarbeiten müssen, dass er anfänglich gedacht hat durch diese ganzen Streitereien wäre zu viel kaputt gegangen und nichts mehr zu kitten gewesen, das er zwischendurch sogar für ein paar Monate eine neue Beziehung eingegangen war, diese aber beendet hatte weil ihm dann plötzlich klargeworden war, dass er Sophie vermisste, dass er Ihre Beziehung vermisste und zwar so wie sie im ersten Jahr gewesen war, ohne diese häufigen Streits. Er machte Ihr eine Menge Komplimente nur eins tat er nicht – er entschuldigte sich nicht bei Sophie geschweige denn dass er auch nur andeutete das diese Streitereien auch oft von ihm ausgegangen waren! Und umso länger sich Sophie mit Jan unterhielt, wenn Sie denn zum Reden kam, denn Jan redete förmlich auf Sie ein, umso mehr merkte Sie wie sehr Sie sich innerhalb des vergangenen Jahres verändert hatte, wie Sie wieder Sie selbst geworden war und wie wenig sie beide doch zueinander passten. Und das sagte Sie ihm dann letztendlich auch. Aber Jan wollte nicht verstehen, er griff über den Tisch und nahm Ihre Hand in seine, strich mit dem Daumen zärtlich über den Handrücken und schaute Sie liebevoll an und sagte >>Bitte Sophie, gib mir doch noch eine Chance<<
Sie wollte gerade etwas erwidern und Ihre Hand aus Jan’s befreien, als Sie plötzlich aus den Augenwinkeln sah, wie jemand an Ihren Tisch trat. Und da stand er – ausgerechnet er !! Tim !
So unglaublich gutaussehend, so dass Sophies Herz anfing zu stolpern, aber dann sah Sie in seine Augen und Ihr war als ob Ihr jemand die Luft abschnürte.>> So sieht es also aus wenn Du Kopfschmerzen hast und Dich früh ins Bett legen willst, ja? Und ich Idiot hab echt gedacht ich hätte endlich mal eine Frau mit Herz kennengelernt, eine die ehrlich ist ! Tja, so kann man sich täuschen !<< und an Jan gewandt sagte er mit vor Ironie triefender Stimme >> Viel Spaß !<<
Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verließ das Lokal…
Kapitel VII ( geschrieben von der lieben
lotti )
„Tim! Nein! Warte doch! Ich ..." Sie sprang auf und wollte ihm nacheilen, doch Jan hielt sie am Handgelenk fest.
„Lass mich los!", fauchte sie und es war ihr egal, dass sie von allen Seiten angestarrt wurde. Nur wegen ihm, nur wegen ihm ... Endlich hatte sie einen netten Mann kennengelernt, nach so langer Zeit voller Einsamkeit und dann musste er alles natürlich kaputt machen!
„Sophie", sagte er, während er sie eindringlich und voller Traurigkeit anschaute, „bleib doch."
„Nein!", sagte sie wütend, riss sich los, packte ihre Tasche und drehte sich um.
Doch dann kam der Moment, der sie zum zögern brachte. Nein, es war nicht ein Moment, es war nur ein Wort, ein klitzekleines Wort, das sie dazu brachte, stehenzubleiben.
„Entschuldigung."
Er hatte sich entschuldigt. Nach mehr als einem Jahr hatte er sich entschuldigt!
„Es tut mir Leid, dass unsere Beziehung so zum Bruch gegangen ist. Es war meine Schuld, ich gebe es zu. Aber ich denke oft daran zurück, weißt du? So wie als wir damals auf Kreta waren und abends am Strand gesessen haben, wie wir in den Nachthimmel geschaut haben und ..."
Sie schüttelte den Kopf und ließ ihn zurück. Sie schüttelte sich an dem Gedanken an seine kitschigen Worte. Jetzt musste sie bloß Tim finden, schnell und alles klarstellen!
Sie stolperte zwischen den Tischen entlang und kam endlich nach draußen.
„Tim!", rief sie, „Tim!"
Draußen war keiner weit und breit. Tim war wahrscheinlich schon längst gegangen. Jan, dieser Blöde, hatte sie aufgehalten. Wütend stöckelte sie die Straßen entlang, als es ihr einfiel. Sie hatte ihre Jacke im Restaurant vergessen! In ihrer Wut und Verwirrtheit hatte sie die Kälte gar nicht gemerkt. Aber jetzt wollte sie nicht zurück. Tim war wichtiger. Vielleicht war er ja nur ein paar Straßen weiter? Hoffnungsvoll beschleunigte sie ihre Schritte. Doch es war keine Menschenseele weit und breit. Sie konnte Tim doch nicht verlieren, nicht nach diesem wunderschönen Abend gestern und nicht nur wegen ihrem blöden Ex Jan! Hektisch nahm sie ihr Handy aus ihrer Tasche und wählte Tims Nummer. Er nahm nicht ab. Sie versuchte es nochmal. Und nochmal. Vergeblich.
Tim! Versteh das gerade eben bitte nicht falsch! Bitte sprich mit mir und ich erkläre dir alles! Es war alles nur ein schreckliches Missverständnis! Ich würde dich wirklich gerne wiedersehen. Sophie.
Sie schickte die SMS ab. Dann las sie sie sich nochmal durch. Das klang doch total nach einer schlechten Ausrede! Plötzlich schaffte sie es nicht länger......
Sophie brach in Tränen aus. Es war doch alles so, so blöd gelaufen und völlig unkontrolliert!
Zum Glück war das Lokal nicht allzu weit von ihrer Wohnung entfernt und sie konnte zurücklaufen. Aber es war so kalt ... Immer noch schluchzend schlang Sophie ihre Arme um ihren zitternden Körper. Es war so kalt, so kalt wie damals ...
Sie wollte nicht daran denken. Sie sollte nicht daran denken! Nicht jetzt, wo sie gerade wegen Tim weinte. Aber sie konnte nicht anders und ihre Gedanken drifteten ab, drifteten ab zu dem Strand mit dem weichen, puderzuckerfeinen Sand, den weiten, sternenbedeckten Himmel und an ihn ... Jan ... Wie sie gefroren hatte und wie er sie fest in die Arme genommen hatte, um zu wärmen. Wie sie träumerisch in den tiefschwarzen Himmel geschaut und dem beruhigendem Meeresrauschen gelauscht hatten. Wie er zärtlich über ihr Haar gefahren war und ihr einen leichten Kuss gegeben hatte. Kreta war das gewesen.
Wie er geflüstert hatte: „Ich will dich nie, nie verlieren, Sophie."
Und wie sie gelacht hatte über diesen kitschigen Satz, der sie im ganzen Körper hatte stolz erschauern lassen.
Wie sie ihm in die Augen geschaut hatte, in seine unendlich tiefen, ehrlichen Augen und zum Spaß gesagt hatte: „Aber was ist, wenn du dich verirrst und mich so verlierst?"
„Wie Odysseus werde ich dann durch Raum und Zeit irren, gegen Sirenen und Zyklopen kämpfen, nur um am Ende wieder bei dir zu sein."
Ihre Tränen waren versiegt. Sie hatte die Tür aufgeschlossen und schleppte sich nun mühsam die Treppen zu ihrer Wohnung hoch. Warum dachte sie an damals? Sie sollte das lassen! Plötzlich energisch machte Sophie sich an dem Schloss der Wohnungstür zu schaffen, als sie die Erinnerungen auf einmal wieder überrollten.
Sie hatte gelacht über seine Worte, doch dann hatte er unendlich ernst gefragt: „Und du? Wirst du wie Penelope zehn Jahre auf mich warten, zehn Jahre andere Männer davon abhalten, dir Liebe zu schenken, weil du mir vertraust und weißt, dass ich wiederkommen werde?"
Sie stieß die Tür auf und fühlte sich unendlich elend zumute. Da fiel ihr Blick auf die Blumen.
„10 Jahre wahrscheinlich nicht!", hatte sie lächelnd gesagt, „aber sonst natürlich schon." Und dann hatten sie sich geküsst, ein stilles Zeichen für Treue und Verbundenheit.
Sie lag zusammengekrümmt am Boden, ihre Hand streichelten die Blütenblätter der Rosen. Warum war bloß alles so kompliziert? Gestern, nach dem Essen mit Tim, war alles noch so klar gewesen. Warum musste bloß auf einmal Jan auftauchen? Und warum musste sie bemerken, obwohl sie es überhaupt nicht wollte, dass sie vielleicht doch noch etwas für ihn empfand ... wobei sie sich gleichzeitig immer noch furchtbar schlecht für Tim fühlte, sich bei ihm entschuldigen und alles wieder zurecht rücken wollte.
Ihr Blick fiel auf die leere Schokokusstüte und fast fing sie wieder an zu weinen ... Ach, Tim ...
Sophie nahm sich ihr Handy und versuchte nochmal, ihn anzurufen. Vergeblich. Doch da klingelte ihr Handy auf einmal. Völlig erstaunt, jedoch auch erleichtert und glücklich zugleich ging sie ohne lange nachzudenken dran und fing sofort an zu reden: „Bitte leg nicht auf, red noch nicht und hör mir zu. Es tut mir wirklich leid. Ich ..."
Da klingelte es an der Haustür. Sofort fiel ihr ihre Jacke ein, die sie im Lokal vergessen hatte. Wahrscheinlich war Jan zurückgekommen, um sie ihr zu geben. Sie lief zur Tür, während sie weiter redete.
„Der Abend mit dir war wirklich schön, nein, nicht nur das, er war wunder-, wunder-, wunderschön, so einen hatte ich lange nicht mehr. Ich wollte mich bedanken dafür und ach, eigentlich bin ich nicht so eine kitschige Person, aber ..."
Sie drückte die Klinke herunter und öffnete die Tür.
„Ich glaube, ich liebe dich."
Für einen Augenblick schien die Welt stillzustehen. Eingefroren wie Blumen im tiefsten Winter. Dann taute sie wieder auf und Sophie ließ vor Schreck fast das Handy fallen. Denn dort stand nicht Jan mit ihrer Jacke. Es war Tim und sein Blick, oh, sein Blick war voller Enttäuschung und Schmerz. Aber das schlimmste, das aller-, allerschlimmste war: Er hatte kein Handy an seinem Ohr. Er stand dort nur und starrte sie völlig entgeistert und verletzt an.
Erschrocken nahm sie das Handy herunter und schaute auf das Display. Es war die Nummer ihres Ex-Freundes, die ihr da entgegenschimmerte und in die Augen sprang, hämisch leuchtend.
Und zum zweiten Mal an diesem Abend wandte Tim ihr den Rücken zu und ging.
Kapitel VIII ( geschrieben von der lieben
moni)
"Tim? Was machst du denn hier? Du, du, ich meine wir haben doch gerade.. Ich dachte du, aber.." Immer noch völlig erschrocken starrte Sophie auf ihr Handy und gleichzeitig zu Tim. Sie wusste einfach nicht was passierte, noch eben dachte sie, sie hätte Tim am Handy und dann auf einmal hatte sie Jan, ihrem Ex-Freund, ihre Liebe gestanden? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein.
>Oh Gott was Tim jetzt wieder nur denkt, das ist doch nur wieder ein doofer Zufall.< Tim starrte ebenfalls total perplex auf Sophie und im gleichen Moment machte er sich wieder auf den Weg zur Eingangstür um zu verschwinden.
Sophie nahm das Handy, schaute erneut auf das Display, nahm den Hörer ans Ohr und sagte nur "Du hast alles kaputt gemacht, einfach alles!" und legte auf.
Mit schnellen Schritten folgte sie Tim mit den Worten "Warte, warte. Das ist doch ein doofer Zufall, ein Missverständnis. Ich kann dir alles erklären! Warte doch, Tiiiiiim!" Doch Tim ging weiter ohne sich einmal umzudrehen oder irgendetwas zu sagen.
Sophie hatte ihn fast eingeholt, sie packte ihn an seinem Arm, er drehte sich um und beide schauten sich tief in die Augen. Es war ein magischer Augenblick, seine wunderschönen braunen Augen, doch war dort kein Leuchten, sie sahen traurig aus, verletzt. Tim riss sich los und ging weiter. Es regnete draußen in Strömen und Sophie lief ihm immer noch hinterher. Sie wollte ihm alles erklären, dass das was sie am Handy gesagt hatte eigentlich ihm galt, aber er würde ihr ja doch nicht glauben, dachte sie sich. Immer und immer wieder ging ihr auf dieser kurzen Strecke der Satz >Man Sophie du bist so dämlich, mach doch was. Tim läuft dir gerade davon!< durch den Kopf.
Auf einmal blieb Tim aber stehen, drehte sich um und sagte zu Sophie "Ich dachte wirklich du wärst diese eine Frau, in die ich mich auf den ersten Blick verguckt habe, aber doch bist du so wie die anderen, die ich davor hatte!".
"Aber Tim, ich dachte, dass DU an Telefon warst, ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass du auf einmal vor meiner Tür stehst, ich dachte, dass das mein Ex-Freund wäre, der mir meine Jacke bringt, welche ich vergessen hatte, als ich DIR hinterhergelaufen bin. Ich weiß doch auch nicht, warum ich mich mit ihm getroffen habe, vielleicht wollte ich einfach nur eine Entschuldigung hören, welche schon total überflüssig ist. Es war echt blöd von mir, vor allem, dass ich dich angelogen habe, aber das wäre ja auch noch komischer rüber gekommen, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich mich mit meinem Ex-Freund treffe, oder?", Sophie rang nach Luft und konnte gar nicht glauben, dass sie das nun wirklich alles ausgesprochen hat.
Sie konnte gar nicht zu Ende denken, da hatte Tim auch schon angefangen ihr zu antworten. "Das was ich gehört habe, als du die Tür aufgemacht hast, galt mir?", Tim sah Sophie völllig verdutzt an, immerhin hatte sie "ich glaube, ich liebe dich" gesagt. Sie hatten sich nur einmal getroffen, da kann sie das ja schlecht wirklich ernst meinen und schon "ich glaube, ich liebe dich" sagen, das geht doch nicht! Tim war total verwirrt, einerseits wollte er Sophie glauben, doch dann gab es diese Lüge, das zufälllige Treffen im Restaurant, wo sie händchenhaltend mit einem Anderen saß und dann noch dieses "ich glaube, ich liebe dich". Das waren wirklich viel zu viele Dinge auf einmal.
"Ja, es galt dir. Ich habe kurz bevor ich das gesagt habe auch noch anderes gesagt, dass ich es selbst nicht fassen kann, dass ich dich kennengelernt habe und dass ich unser erstes Date total toll fand. Außerdem, dass ich dich auch nicht verlieren möchte und dass ich auch glaube, dass ich mich in dich verliebt habe. Mein Ex ist mir egal, es war zwar eine tolle Zeit, aber ich bin einfach weg und ich habe ihn verlassen und zwar vor über einem Jahr! Ich bitte dich, denk über meine Worte nach, ich würde mich wirklich freuen, wenn wir uns wiedersehen könnten. Es war wirklich ein toller Abend, den wir beide hatten."
Sophie schaute Tim in die Augen, die ganze Zeit. Ihre sind schon glasig geworden vom ganzen anstarren. Tim nahm Sophies Hand, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich nur mit den Worten: "Du bist so süß, wenn du dich aufregst. Ich werde mir das alles durch den Kopf gehen lassen und ruf dich dann an meine Kleine."
Tim ist also gegangen. >Er hatte mich auf die Stirn geküsst, ist das ein gutes Zeichen? Er lässt es sich durch den Kopf gehen lassen und mich anrufen? Oh Gott was hab ich denn jetzt wieder gemacht? Wieso ist auch Jan nach so langer Zeit wieder aufgetaucht? Man, wieso regnet das überhaupt? Ich muss Dana anrufen, ich muss ihr alles erzählen, die denkt dann doch auch ich sei verrückt.< Sophie machte sich also auf den Weg nach Hause an einem immer noch sehr regnerischen Abend in Hamburg...
Kapitel IX ( geschrieben von der lieben
Kathrin)
Weihnachten stand kurz vor der Tür und Sophie war glücklich. Soviel Gutes war in letzter Zeit geschehen. Sie war zur stellvertretenden Kindergartenleiterin der „Villa Kunterbunt“ befördert worden und ein Großonkel namens Oskar, den sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen hatte, hatte ihr eine kleine, aber angenehme Erbschaftssumme hinterlassen. Und dann waren da noch die romantischen Treffen. Sie taten ihr so gut. Sophie liebte es sich hübsch zu machen, sich stundenlang zu unterhalten und viel zu lachen.
Sophie war mit Dana verabredet, um ein letztes Mal in diesem Jahr über den Weihnachtsmarkt zu gehen. Sie schaute auf die Uhr und war überrascht, dass sie gar nicht so spät dran war wie sie dachte. Plötzlich verfiel sie in wilde Hektik. „Verdammte Axt, wo habe ich nur schon wieder meinen Schlüssel gelassen?“ Dann fiel es ihr wieder ein. Im Schlüsselkasten. Oh ja, es hatte sich so einiges verändert. Es herrschte Ordnung in ihrer Wohnung - und in ihrem Leben.
Dana hielt Sophie eine Kerze entgegen, die sie gerade an einem Stand erworben hatte. „Riech‘ mal wie gut sie duftet. Ich liebe Lavendel, den Geruch, die Farbe, seine entspannende Wirkung“, schwärmte sie. „Im Sommer findet man Lavendel ja überall, da muss ich mir ja keine großen Gedanken um die Tischdekoration machen. Und...“ „Wovon redest du da nur“, unterbrach Sophie ihre beste Freundin. Dana sagte grinsend wie ein Honigkuchenpferd: „Stephan hat mir gestern Abend einen Antrag gemacht. Wir wollen im Sommer heiraten!“ Sophie war entzückt über diese Neuigkeit, umarmte ihr Gegenüber voller Herzlichkeit und flüsterte: „Es freut mich so sehr, dass du deine wahre Liebe gefunden hast.“ „Apropos“, erwiderte Dana, „wie sieht es denn nun bei dir und Erik aus?“ „Er ist nett,… sehr nett.“ „Aber?“ „Ja, weißt du es macht Spaß mit ihm, aber irgendetwas fehlt. Ich kann dir nicht genau sagen was. Aber es fehlt das gewisse Prickeln, die Schmetterlinge im Bauch. Er ist halt nicht...“ „…er ist halt nicht Tim“ unterbrach Dana sie. Sophie sah sie mit einem wehmütigen Blick an. „Ach, das Ganze mit Tim war doch letztes Jahr. Und es ging ja noch nicht mal 48 Stunden.“ Ihre Stimme stockte, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Dana schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an: „Man wenn ich den Dreckskerl in die Finger bekomme. Es ist so gemein gewesen, erst zu sagen, dass er dich anruft und dann tut er es doch nicht. Ich könnte ihn vierteilen, den Hals umdrehen. Na, und alles was sonst noch weh tut!“ „Ich will jetzt nicht mehr an Tim denken. Erik ist nett und vielleicht kommt das Kribbeln ja irgendwann noch. Nun will ich aber mit dir feiern und auf deine Verlobung anstoßen. Warte hier.“
Sophie macht sich auf zum nächsten Glühweinstand, der wie sie feststellen musste gar nicht so nah war. Als sie in der Schlange anstand, sah sie in der Ferne den Schokokuss-Stand von Tim. Sie würde nicht hingehen. Es war halt alles irgendwie blöd gelaufen und er hatte bestimmt seine Gründe, weshalb er sich nie wieder bei ihr gemeldet hatte. Sie schüttelte sich und somit auch die trüben Gedanken fort.
Endlich hatte sie die leckeren Heißgetränke und wollte sich zurück zu Dana machen. Es war gar nicht so leicht sich den Weg durch die Menschenmasse unfallfrei und ohne Kleckern zu bahnen. Sie bog um die Ecke und jemand prallte auf sie. PLATSCH! Alles lag auf dem Boden. „So eine Sauerei. Sie blöder Vollidiot“ schimpfte sie. Mit einem Taschentuch versuchte Sophie sich den Glühweinflecken vom Mantel zu reiben. Als sie aufblickte, setzte ihr Herz für eine Sekunde aus. Vor ihr sah sie einen Mann mit wuscheligen, braunen Haar und warmen dunkle Augen. Und Tims samtige Stimme hauchte: „Das tut mir wirklich sehr leid. Ich würd‘s gern wieder gut machen…“
-Fortsetzung folgt am 01.09.2012-